Immer mehr Anleger interessieren sich für den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Neben bekannten Handelsplattformen treten jedoch auch Anbieter auf, die mit automatisierten Trading-Systemen werben. Eines dieser Systeme trägt den Namen Immediate Edge. Die Versprechen sind groß: hohe Gewinne, angeblich gesichert durch modernste Algorithmen. Doch in der Praxis häufen sich die Hinweise, dass es sich um ein betrügerisches Geschäftsmodell handelt.
Wie funktioniert Immediate Edge?
Immediate Edge präsentiert sich als Krypto-Trading-Bot, der selbstständig Kauf- und Verkaufsentscheidungen trifft. Anleger sollen nur noch Geld einzahlen – den Rest übernehme das System. Auf den ersten Blick wirkt dies verlockend, denn es wird suggeriert, dass ohne Fachwissen und Zeitaufwand hohe Renditen möglich sind.
Typische Merkmale sind:
- Registrierung über auffällige Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken
- Versprechen von hohen Gewinnchancen bei minimalem Risiko
- Nutzung von angeblichen „Promi-Empfehlungen“ als Werbung
- Telefonische Kontaktaufnahme durch „Berater“, die zu weiteren Einzahlungen drängen
Woran erkennen Anleger den Betrug?
Viele Betroffene berichten von ähnlichen Abläufen:
- Einzahlungen werden zwar sofort verbucht, angebliche Gewinne erscheinen auf dem Bildschirm.
- Auszahlungen werden jedoch immer wieder verschoben oder an zusätzliche Bedingungen geknüpft.
- Teilweise wird verlangt, erst „Steuern“ oder „Gebühren“ zu überweisen, bevor eine Auszahlung erfolgen könne.
- Am Ende verlieren Anleger meist den gesamten Einsatz.
Auffällig ist zudem, dass Immediate Edge keiner europäischen Finanzaufsicht unterliegt. Weder die BaFin in Deutschland noch andere Behörden haben diesem Anbieter eine Lizenz erteilt. Damit fehlen die üblichen Schutzmechanismen für Verbraucher.
Welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen?
Juristisch betrachtet liegt in den meisten Fällen ein Betrug (§ 263 StGB) vor. Darüber hinaus können weitere Delikte wie Kapitalanlagebetrug oder Geldwäsche hinzukommen.
Neben dem Strafrecht sind auch zivilrechtliche Ansprüche denkbar, zum Beispiel:
- Schadensersatzansprüche gegenüber den Tätern
- Rückforderungsansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung (§ 812 BGB)
- Ansprüche gegen Banken oder Zahlungsdienstleister, die Zahlungen ausgeführt haben
Ob sich diese Ansprüche durchsetzen lassen, hängt entscheidend davon ab, ob Transaktionen zurückverfolgt oder Gelder eingefroren werden können. Hierbei zählt vor allem eines: schnelles Handeln.
Erste Schritte für Geschädigte
Wer den Verdacht hat, Opfer von Immediate Edge geworden zu sein, sollte sofort:
- Keine weiteren Zahlungen leisten
- Beweise sichern (E-Mails, Verträge, Überweisungen, Chat-Protokolle, Screenshots)
- Strafanzeige erstatten – am besten bei einer Polizei-Dienststelle mit Schwerpunkt Cybercrime
- Bank oder Kreditkarteninstitut informieren und Rückbuchungen prüfen lassen
- Rechtlichen Beistand suchen, um Ansprüche geltend zu machen
Unterstützung durch unsere Kanzlei
Wir bei tes rechtsanwälte steuerberater – tietze enders & Partner mbB haben Erfahrung mit Krypto-Anlagebetrug und wissen, welche Schritte sinnvoll sind. Besonders wichtig ist es, die Kostenfrage für Betroffene zu klären.
Daher bieten wir eine kostenlose Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung an. So prüfen wir, ob die Versicherung die Kosten für außergerichtliche Maßnahmen oder ein Gerichtsverfahren übernimmt.
Fazit
Immediate Edge ist kein seriöses Anlageprodukt, sondern ein Beispiel für betrügerische Krypto-Trading-Bots. Anleger sollten wachsam sein, keine weiteren Einzahlungen leisten und im Zweifel sofort handeln.
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